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Absolvent der Medieninformatik entwickelt Good-Will Projekt „COVID Pass“

| Prof. Martin Kreyßig

Philipp Trenz (Informatik-Master-Student am Hasso-Plattner-Institut) und Donatus Wolf (User Experience Freelancer) haben im Juni diesen Jahres https://covidpass.eu entwickelt – eine Webapp, die das digitale Impfzertifikat in die Apple Wallet bringt.

Philipp Trenz beschriebt das Produkt und seine Entstehung

Mit der Webapp kann das Impf-, Test- oder Genesungszertifikat per Kamera am Laptop oder Smartphone gescannt werden. Die Verarbeitung der Daten und die Erstellung des Pass passieren vollständig im Browser, so verlassen die sensiblen Daten das Gerät des Users nicht und sind bestmöglich geschützt. Anschließend kann der Pass einfach zur Apple Wallet hinzugefügt werden und steht dann vom Sperrbildschirm und auch auf der Apple Watch mit einem Doppelklick zur Verfügung.

Nachdem uns diese Zertifikate wohl noch eine Weile begleiten werden, wollen wir zumindest die Handhabe mit unserer Lösung etwas vereinfachen. Der Vorteil gegenüber der Corona-Warn oder CovPass Apps ist, dass der QR-Code bereits mit einem Doppelklick vom Sperrbildschirm erreichbar ist. Die anderen Apps müssen erst gefunden und geöffnet werden und dann ist der QR-Code immer noch mindestens einen Klick entfernt.

Laut unserer Infos habe die offiziellen Corona-Apps sich aus Sicherheitsgründen und fehlender Spezifikation gegen die Bereitstellung von Apple Wallet Passes entschieden. Per Default sind nämlich diese Passes auch auf einem gesperrten iPhone zu öffnen.

Uns ist die Sensibilität der im QR-Code gespeicherten Daten absolut bewusst und wollen unserer Verantwortung gerecht werden. Daher weisen wir beim Download des Passes explizit darauf hin, dass man die Standard-Einstellung ändern sollte, sodass der Pass nicht am gesperrten Gerät aufzurufen ist.

Unsere Webapp gibt es aktuell auf Deutsch und Englisch und auch der Pass wird in der entsprechenden Sprache erstellt. Weitere Sprachen und auch mehr Farben für den Pass sollen in nächster Zeit folgen.

Unser Code ist mit dem Nuxt.js Framework umgesetzt, ist selbstverständlich Open Source und liegt unter: https://github.com/philipptrenz/covidpass
Wir haben das Projekt in unserer Freizeit umgesetzt und wollen damit einen kleinen Beitrag auf dem Weg zurück zur Normalität leisten.

Alumnus des Studiengangs Medieniformatik
Philipp Trenz hat von 2014 bis 2018 Medieninformatik (B.Sc.) an der Hochschule Harz in Wernigerode studiert. Sein Bachelorpraktikum absolvierte er sechs Monate bei AKKA Digital, einem Unternehmen der Automotive-Branche. Seit 2018 studiert er im Masterprogramm IT-Systems Engineering (M.Sc.) am Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam. Während des Masterstudiums qualifizierte er sich am Hasso-Plattner-Institut als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl „Computergrafische Systeme“ und arbeitete als Praktikant bei Digital Masterpieces im Themenschwerpunkt: Videoprozessierung auf Mobile Devices.

Philipp berichtet in unserem Mailinterview:
»Das Masterprogramm am HPI war genau das, was ich mir erhofft habe: Praxisorientierte Lehre auf hohem Niveau, mit aktiver Forschung und sinnvollen Ergänzungsangeboten aus Bereichen wie Design Thinking, Entrepreneur- und Leadership. Der Einstieg als Medieninformatiker war aber tatsächlich recht tough. Ich habe die ersten zwei Semester auf zwei Jahre gestreckt, um Grundlagen in Bereichen wie Embedded Systems, Cloud Computing und Network Security aufzuholen. Diese Extra-Strecke hat sich aber mehr als gelohnt! Aktuell schreibe ich neben der Freiberuflichkeit an meiner Masterarbeit im Bereich Videoprozessierung. Bis voraussichtlich März 2022 bin ich dann auch mit dem Masterstudium durch.«

Diese umfangreiche Ausbildung bildet die Voraussetzung für den Sprung in die Selbstständigkeit, denn mit seinem Kollegen will Philipp Trenz ein Unternehmen gründen.

Weiter schreibt er: »Das Good-Will Projekt „COVID Pass“, das ich zusammen mit UX Designer Donatus Wolf entwickelt habe, ist ein Erfolg geworden, den wir bei Weitem nicht erwartet haben. Über 100.000 digitale 3G-Pässe haben wir in nicht einmal vier Monaten für das Apple Wallet generiert. Die damit gesammelte Erfahrung wollen wir nun nutzen, um Unternehmen die Vernetzung mit Geschäftspartnern und potentiellen Mitarbeitern zu erleichtern. Unser Unternehmenssitz wird Potsdam und unser Web-Service wird im Frühjahr an den Start gehen.«

Und was sind Deine nächsten Schritte?

»Aktuell tun sich mehr Wege auf als ich beschreiten kann. Die nächsten Monate liegt der Fokus aber sicher erst einmal auf der Unternehmensgründung. Eventuell entsteht in den nächsten Jahren aber auch noch eine Webagentur hier in Potsdam.«

Klingt alles extrem spannend. Wir drücken die Daumen!

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