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Das Genie überblickt das Chaos

| Sandra Hanstein

Die Masterstudierenden der Medien- und Spielekonzeption haben aufgrund all der spannenden Projekte während des Studiums oft die Qual der Wahl und arbeiten meist an mehreren großen Vorhaben gleichzeitig. Um hierbei nicht den Kopf zu verlieren und der Gefahr aus dem Weg zu gehen, Deadlines zu reißen und am Ende eine Abgabe nicht zu schaffen, ist es wichtig, sich selbst und ihre Arbeiten vernünftig zu planen und zu organisieren.

Eines dieser großen und spannenden Projekte in diesem Sommersemester ist die Spezialisierung Game Development/Kollaboratives Studio, in dem die Studierenden in Teams jeweils ein neues, digitales Spiel konzipieren und entwickeln. Im Zuge dieser Veranstaltung sind im letzten Jahr bereits die Games Cube Loop und Unknown Ocean entstanden.

Da aber noch kein Manager vom Himmel gefallen ist, hat Dozent Prof. Dominik Wilhelm Kontakt zu Karsten Lehmann aufgenommen, der als Head of External Communications bei Blue Byte arbeitet und außerdem verantwortlich ist für das Programm „Blue Byte goes Campus“. Durch das Projekt, dessen Partner der Studiengang Medien- und Spielekonzeption seit diesem Sommersemester ist, soll Studierenden der Einstieg in die interaktive Unterhaltungsbranche erleichtert werden. Im Rahmen dieses Programms besuchte Corinna Beckmann am Freitag, dem 21.04.2017, die Hochschule. Beckmann ist Production Manager bei Blue Byte, einem Studio des Publishers Ubisoft, wo sie beispielsweise an der Entwicklung von Anno Online beteiligt war. In einem Workshop gab sie den Studierenden des Kurses von Professor Wilhelm einen Einblick in ihre Arbeit und wertvolle Tipps für die Organisation eines Game Studios. Solche Optimierungen interessieren sogar die Entwickler von Cube Loop und Unknown Ocean, die kontinuierlich an ihren Games weiterarbeiten, um sie zu perfektionieren.

Kommunikation ist das A und O.

Zunächst stellte Beckmann klar, dass es unumgänglich ist, bei einem solchen Projekt jemanden zum Projektmanager zu ernennen. Dieser hat vor allem auch eine Kontrollfunktion. Es müssen stets Zeit, Kosten und Projektumfang im Auge behalten werden. Außerdem sorgt der Manager dafür, dass der gemeinsamen Vision gefolgt wird. Er plant die Arbeitsabschnitte und die Aufgaben der einzelnen Teammitglieder. Verschiedene Eigenschaften wie Flexibilität, Durchsetzungsvermögen, Gemütsruhe, aber auch Entschlussfreudigkeit sind dabei von Vorteil.

„Kommunikation ist das A und O“, erklärt Beckmann immer wieder. Man muss sicher gehen, dass alle im Team dasselbe Ziel vor Augen haben und sich einig sind, wie sie dieses erreichen. Konflikte sind dabei wichtig, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Es sollte keine künstliche Harmonie entstehen, denn dann wird nicht mehr über die verschiedenen Ideen gesprochen. Die Aufgabe des Projektmanagers ist es, diese Konflikte angemessen zu lösen.

Corinna Beckmann stellte den Studierenden ebenfalls verschiedene Managementstile und -methoden vor. Dafür erzählte sie von ihren eigenen Erfahrungen und konnte den Zuhörenden nahebringen, was in welcher Situation nützlich ist und was eher kontraproduktiv wirkt.

Nach dem aufschlussreichem Vortrag hatten die Studierenden die Chance, Fragen zu stellen und ihre individuellen Probleme bei ihrem derzeitigen Stand der Entwicklung zu schildern. Frau Beckmann war ihrerseits sehr gespannt auf die Projekte und nahm sich die Zeit, individuelle Tipps zu geben, damit alle Workshopteilnehmer schließlich ihre Vision erfolgreich umsetzen können, ohne dabei in einem heillosen Durcheinander zu versinken.

Foto: Johanna Daher

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