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Dreharbeiten im Studio der Hochschule Harz

| Prof. Martin Kreyßig

Man kann gegen Weiß oder Schwarz keyen, und gegen Rot oder Blau. An der Hochschule Harz keyen wir gegen Grün, weil diese Farbe im Farbspektrum des Menschen nicht vorkommt. Und bei der Kleidung lässt sich Grün leicht vermeiden. Also Grün. Das Grün aus dem Hintergrund wird anschließend mittels einer Soft- oder Hardware entfernt. Jetzt kann man eine sogenannte B-Plate in den Hintergrund einsetzen, die Personen im Vordergrund – die A-Plate – agieren so vor einem realen oder virtuell erstellten Hintergrund. So einfach geht das!

In den Studiengängen Medieninformatik B.Sc. oder Medien- und Spielekonzeption M.A. geschieht der Austausch der grünen Farbelemente in der Nachproduktion mit DaVinci Resolve. Man kann sich auch mit Adobe AfterEffects behelfen oder das Bild live mit Ultimatte – auch von Blackmagic – herausschneiden. Besonders wegen der Farbkorrektur und der intuitiven Handhabbarkeit nutzen wir DaVinci Resolve.

Nur, was so leicht daherkommt, benötigt viel Arbeit in der Konzeptphase und solide Grundkenntnisse über die Herausforderungen im Keying. Die Hintergrundfarbe Grün hat die bemerkenswerte Eigenschaft an jedem Rand, an jedem weissen Stoff oder an der Haut zu kleben. Sie scheint durch Haar und Brillen und färbt jeden Schatten mit einem Grünstich. Das alles sollte vor und beim Drehen bedacht und anschließend in vielen Stunden am Rechner hübsch gemacht werden. Das Zusammenspiel von Vorder- und Hintergrund sollte so harmonisch wirken, dass die Zuschauer nicht erkennen (vielleicht aber ahnen), dass die Elemente getrennt voneinander erstellt / gedreht und erst am Ende zusammengeführt wurden.

Im Wintersemester 2019/20 realisieren zwei Gruppen je ein Filmprojekt. Gedreht wurde im Januar, Abgabe der Arbeiten ist Ende Februar 2020. Die Fotos zeigen die Arbeiten im Studio der Hochschule Harz. Hier setzen wir die Sony F5 mit Zeiss CP.2 Festbrennweiten ein, um ein optisch möglichst hochwertiges Ergebnis zu erzielen, und drehen in 4K Auflösung, es sei denn die Kamera soll mit mehr als 60fps drehen, also in Zeitlupe, dann geht das nur in 2K-Auflösung. Für das Kino immer noch ein Standard.

Lothar Werthschulte betreut das Seminar und hat die wunderschönen Fotografien gemacht. Herzlichen Dank!

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