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Fotografie: „Komponente Mensch ist wichtig“

| Johanna Daher

„An mein erstes Foto erinnere ich mich noch genau. Das habe ich noch“, erzählt Daniel Halangk. Auf der Geburtstagsfeier seiner 10-jährigen Schwester war es. „Wir haben rumgealbert, ich habe mir gar keine Gedanken über das Bild gemacht. Es entstand instinktiv.“ Menschen – die sind es, bei denen der nebenberufliche Fotograf letztendlich hängen blieb. Genauer: die Portraitfotografie. „Die Komponente Mensch, die Interaktion mit Personen, ist mir noch wichtiger, als das Foto zu machen.“ Genau das ist es, was den Stil des 25-Jährigen ausmacht: ein bisschen flapsig, aber immer natürlich. „People“ ist auch das erste, was der Besucher seiner Homepage liest.

Langer Weg zur Fotografie

Doch der Weg, um überhaupt Zeit für sein Talent zu finden und sich der Fotografie zu widmen, war lang. „Wo fange ich da am besten an?“, überlegt Halangk auf die Frage nach dem Anfang schmunzelnd. Und dann beginnt er von ganz vorn zu erzählen. Davon, wie er den Weg des Leistungssports eingeschlagen hatte. Mit fünf bis sechs Mal die Woche Training plus Fußballspielen. Seine Position: Torwart. Begonnen in seinem Geburtsort beim 1. FC Magdeburg, hin zu Clubs wie der U17-Mannschaft von Hannover 96, U19 bei RB Leipzig, Markranstädt und zuletzt SV Irxleben.

„Irgendwann hat die Motivation gefehlt und ich habe aufgehört“, sagt er und fügt hinzu: „Aber ich wollte schon immer etwas Künstlerisches machen. Ich hatte bloß nie die Zeit dazu.“ Also kaufte sich Daniel Halangk vor drei Jahren eine Kamera. „Ich glaubte, ein gutes Auge für die Motive zu haben.“ Seit etwa einem Jahr arbeitet er in dieser Branche nebenberuflich. Seine Bilder zeigen, dass sich seine Vermutung bestätigt hat.

BWL und künstlerisches Studium

Auch wenn der 25-Jährige immer Lust auf die künstlerische Richtung hatte, entschied er sich für ein Bachelor-Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL). „Ich hatte als erstes überlegt, Modemanagement zu studieren. Das war aber meistens privat und einfach nicht zu finanzieren. Deshalb studierte ich direkt BWL und machte das Künstlerische nebenbei.“ So studierte er erst dual an der Hochschule Magdeburg-Stendal mit Schubert-Motors, einem der großen Händler von BMW, als Arbeitgeber.

Der Master verschlug Daniel Halangk dann weg aus der Heimat, hin nach Wernigerode zur „Medien- und Spielekonzeption“. Dort kann er seine Fotografie ganz praktisch in den Kursen einsetzen. „Im Praxisprojekt habe ich ein Fotoshooting mit zwei Models für die Magdeburger Designerin Fräulein Liebe mit Hochzeitskleidern gemacht“, erzählt er. Außerdem hat er mit Kommilitonen einen eintägigen Workshop zum Thema „Personenfotografie“ in der Projektwoche gegeben. „Da konnten wir das Thema aber nur kurz anschneiden.“

Im Wintersemester, seinem zweiten Semester an der Hochschule Harz, will er die Fotografie noch vertiefen: „Da werden Kurse, wie „Digitale Fotografie“, „Fototechnik“ und „Mediengestaltung 1″ mit Bildbearbeitung angeboten. Die werde ich belegen.“ Ob seine Passion auch das Thema der Masterarbeit wird? „Nein.“ Ganz darauf verzichten, wird er allerdings nicht: „Ich plane mich thematisch mit dem Einsatz von Marketing und Werbung zu beschäftigen, beziehe Fotografie und Film dabei aber mit ein.“

Fotograf als späterer Beruf?

„Es wäre schon schön“, beginnt Daniel Halangk seine Antwort auf die Frage nach ihm, der Fotografie und der Zukunft. Doch dann schließt sich das „Aber“ an. „Ich werde vermutlich eher in die Beratung gehen. Mit BWL, Marketing und der künstlerischen Komponente passt das gut. Es macht mir Spaß, Menschen zu unterrichten, ihnen Wissen zu vermitteln.“ Die Fotografie kann er dabei weiter einbringen. Und auch etwas Anderes bleibt: die wichtige Komponente Mensch.

 


Weitere Studierenden-Portraits können unter dem Schlagwort „Mein Studium“ – dem Namen dieser Serie – nachgelesen werden. In dieser geht es darum, dass Studierende ihren Studiengang mit Hilfe ihrer eigenen Interessen und daraufhin erfolgten Kurswahl vorstellen.

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