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Francesca Woodman

| Prof. Martin Kreyßig

Wunderbare, schreckliche, ungebändigte Subjektivität. Ich werde leider dieser Tage nicht ins Guggenheim nach New York kommen, um die Fotos der 1981 gestorbenen Francesca Woodman anzuschauen. Im Internet finden sich viele Spuren dieser jungen Fotografin, die mit selbstzerstörerischer Energie ihren Körper vor der eigenen Kamera in Szene setzte. Kaum jemand, der gleichzeitig so anwesend, so physisch präsent vor der Kamera auftritt und dabei fortwährend das Gesicht abwendet, den direkten Blick meidet. Die Kadrierung, das Framing hat die Schärfe einer Rasierklinge.
Immer ist Francesca Woodman anwesend und abwesend zugleich. Aus dieser Zwischenwelt erwächst die Stärke dieser subjektiven schwarzweissen Portraits und in dieser Zwischenwelt löst sich der Mensch Francesca Woodman auf.