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Linda Hube: „In Typographie steckt viel mehr“

| Johanna Daher

Bereits im Kinderalter zeichnet und fotografiert sie, ihre Inspiration holt sie aus Büchern und Filmen. Eine ihrer ersten Zeichnungen: ein Charakter, gestaltet nach den Beschreibungen in einer Geschichte. „Das war schon immer ein Hobby von mir. Digitalem gegenüber bin ich auch affin. So probierte ich in der Schule Photoshop aus und hatte recht früh ein Grafiktablett“, erzählt die 23-jährige Linda Hube. Diesen Anfängen ist sie treu geblieben und baute ihr Talent nach dem Abitur zunächst mit einem Design-Bachelor am International College Hannover und der Southampton Solent University in Großbritannien aus. „Zwei Jahre Ausbildung in Deutschland, ein Jahr im Ausland.“ Dass sie das Ganze mit einem Master fortführen wollte, war klar. Doch, welches Angebot passt? „Ich war 2016 zum Tag der offenen Tür hier in Wernigerode und habe mich viel mit den Masterstudierenden der ‚Medien- und Spielekonzeption‘ unterhalten. Ihre Projekte und und der Games-Bereich gefielen mir auf Anhieb gut“, erinnert sich Hube.

Design in unterschiedlichen Projekten

Seit dem Wintersemester 2016/2017 kann Linda Hube genau das machen: Ihr Talent auf unterschiedliche Art und Weise einbringen und kreativ gestalten. „Design wird in jedem Projekt benötigt, ART muss immer dabei sein. Das ist das Schöne, das ergibt ein sehr breites Spektrum, zum Beispiel bei Webseiten, Games, Plakaten und Co.“, sagt die Studentin.

So hat sie beispielsweise an den Spielen „Void Warrior“, „Fortuna’s Fate“ und „SumMit“ mitgearbeitet, Logos im „Marketing“-Kurs für Unifilm.de designt und ein Augmented Reality-Puzzle realisiert. Derzeit leitet sie das Print-Team der Veranstaltung „Crossmediale Strategien“, das ein Konzept und Projekt für den Tag der offenen Tür 2018 an der Hochschule Harz umsetzt. „Durch meine Erfahrung weiß ich, wie man Printprodukte aufbereitet. Ich habe diesen visuellen Blick.“ Aus sämtlichen Bereichen gefallen Linda das UI-Design und die ART bei Games, die Erschaffung von 2D-Charakteren und typographische Projekte am besten. „Viele beachten die Schrift gar nicht – dabei steckt in der Typographie so viel mehr“, ergänzt sie. Kursiv oder fett? Welche Schriftart? Und was erzählt sie durch Darstellung, Größe und Form? All das sind nur wenige Beispiele, die je nach Produkt und gewünschter Aussage beachtet werden müssen. Das genaue Thema für die Masterarbeit wählt sie gerade noch aus – kreativ wird es aber auf jeden Fall.

Unterschied: Studieren in Deutschland und Großbritannien

„Was mir in Southampton sehr gut gefallen hat und ich so aus dem Bachelor nicht kannte, war der sehr persönliche Kontakt, bei dem alle um runde Tische saßen und wegen der kleinen Gruppen echt gutes und viel Feedback gegeben wurde“, erinnert sich die Designerin. Und auch die Projektarbeiten, an die sie direkt im Master anknüpfen konnte, war sie in dem Ausmaß nicht gewohnt. „Die größte Umstellung zurück in Deutschland ist, wenn auch sehr klischeehaft: die Bürokratie. In England mussten wir beispielsweise keine Scheine für die Noten abgeben, das lief alles elektronisch.“

Was zählt – egal an welchem Ort die 23-Jährige auch ist – ist ihr Design-Talent. Anfängern rät sie: „Probiert sehr viel aus. Macht nicht nur einen Entwurf, sondern zehn. Da bemerkt ihr die Unterschiede und setzt euch noch intensiver mit einer Aufgabe auseinander. Wichtig auch: Zeigt eure Entwürfe anderen Leuten. Denen fallen Sachen auf, die ihr gar nicht seht.“

 


Dieser Artikel ist Teil der Rubrik „Mein Studium“. In dieser stellen Studierende ihren Studiengang mit Hilfe ihrer eigenen Interessen und ihrer damit verbundenen Kurswahl vor.

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