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Mit Video und Lennon für Frieden und Toleranz

| Johanna Daher

„Lange schon wollte ich ein Projekt für Frieden und Toleranz machen. Nur die Umsetzung war unklar“, beginnt Marcel Mainzer, Dienstleistungsmanagement-Student der Hochschule Harz, zu erzählen. Außerdem wollte er schon immer gerne eine Europatour machen. „Auf dem Weg zurück nach Wernigerode habe ich das Christin im Auto erzählt und sie meinte: ‚Das könnte man doch gut verbinden.'“

Genau das hat das insgesamt vierköpfige Team dann gemacht: Unter dem Projektnamen „#SONGSFOREUROPE“ spielen sie in vier Etappen in fast allen europäischen Ländern Lieder für Frieden und Toleranz. Das Ganze halten sie in ihrem Videotagebuch als Multimedia-Projekt fest. „Mit dem Song ‚Imagine‘ von John Lennon haben wir dann etwas ganz Besonderes vor. Am Ende der Tour soll ein Video-Zusammenschnitt mit dem Song aus allen besuchten Städten entstehen“, erzählt der Musiker begeistert. Gemeinsam mit seinem Band-Kollegen Josua Hagedorn (ehemaliger Student Medientechnologie in Illmenau) spielt er die Songs. Christin Mainzer (Medieninformatik an der HS Harz) und Marcus Freund (Soziale Arbeit in Coburg) sind für die Technik zuständig.

Das erste Konzert in Amsterdam

Die erste Etappe der #SONGSFOREUROPE-Tour ist bereits abgeschlossen, zuerst fuhr das Team im weißen VW-Bus nach Amsterdam und dann in vier weitere Städte in Westeuropa. „Wir hatten wirklich Schiss“, erinnert sich Marcel schmunzelnd und fügt hinzu: „Wir hatten so eine Angst vor der Polizei und wegen der Genehmigungen. Doch dann fuhr der Streifenwagen an uns vorbei, nichts passierte und wir konnten das Konzert voll und ganz genießen.“ Und das bei bestem Wetter und vielen Zuhörern vor dem Rijksmuseum. „Das ist ein ganz besonderer Moment, wie das bei den Leuten rüberkommt“, schwärmt er weiter.

Sobald sie den ersten Ton auf den Straßen spielen, merkt das Team, dass es die Leute berührt. „Musik öffnet und an solchen Locations fangen die Leute dann vielleicht an nachzudenken. Genau das wollen wir ja auch.“ Deshalb lassen die Musiker, die einen portablen Flügel und eine Gitarre mit vor Ort haben, nach ihrem Auftritt die Zuhörer an ihren Instrumenten spielen. Denn eines der Mottos lautet „Connecting people with music“. „Die Leute machen gemeinsam Musik, weitere kommen vorbei und fragen, ob sie mitmachen können. Das Feedback ist Wahnsinn.“

6. August: Die zweite Etappe

Christin Mainzer konnte bei der ersten von vier Etappen noch nicht dabei sein, da sie zur Zeit bei einer Agentur ihr studienintegriertes Praktikum absolviert. „Das ist bei der zweiten Tour, die am 6. August startet, dann anders. Mein Arbeitgeber unterstützt das Projekt und hat mir einen Monat frei gegeben“, sagt sie voller Vorfreude. Sie plant gemeinsam mit den Jungs die Routen, die für die zweite Etappe steht bereits fest und lässt sich in Osteuropa verorten. Sie beginnt im Eichsfeld, dem Wohnort der vier Freunde, führt als erstes nach Prag (Tschechische Republik) und endet in Ljubliana (Slowenien).

(Hinweis: Klicken Sie auf die Pfeile, um die Route Schritt für Schritt durchzugehen.)

„Wir besuchen aber nicht jedes europäische Land“, sagt Christin Mainzer. „Manche sind zu gefährlich, andere, wie zum Beispiel Moldavien, liegen so viele Kilometer weit weg und gar nicht auf der Strecke.“

Auftritt am Campusfest

Außerdem wollte das Team zunächst vor allem in Hauptstädten auftreten. „Davon sind wir aber abgekommen und spielen die Konzerte auch in anderen Orten. Zum Beispiel am 21. Juni in Erfurt“, meint Marcel und Christin fügt hinzu: „Und wir kommen zum Campusfieber nach Wernigerode.“ So werden Marcel und Josua am 10. Juni abends auf der Campuswiese der Hochschule Harz ihr #SONGSFOREUROPE-Programm spielen – natürlich auch wieder „Imagine“ von John Lennon.

Sponsoren gesucht

Die Hochschule Harz unterstützt das Projekt unter anderem mit T-Shirts und Jacken, ihr Logo steht auf dem Bus und den Flyern. Deshalb finden Konzerte in zwei ihrer Partnerhochschulen statt: im tschechischen Brno und in Hermannstadt (Rumänien). #SONGSFOREUROPE benötigt aber noch mehr Unterstützer, wie Marcel erklärt: „Da gibt’s viele Möglichkeiten. Es kann finanziell sein – dafür starten wir zum Beispiel bald auch eine Crowdfunding-Aktion. Wir sind aber auch für Kontakte zu möglichen Sponsoren dankbar. Und natürlich wir freuen uns über jeden medialen Support, also wenn jemand über uns berichtet.“

Fotos: Ahmed Joujibé und #SONGSFOREUROPE

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