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Im Interview: Programmierer Mirko Skroch

| Johanna Daher

„Ich hatte schon immer eine Affinität zu Computern. In der Mittelstufe wollte ich mir das Programmieren selbst beibringen, aber das hat nicht funktioniert“, erinnert sich der 25-jährige Mirko Skroch schmunzelnd. Mittlerweile ist das anders: erst im Bachelor „Computer Science und Informatik“ an der Technischen Universität Braunschweig, jetzt im Master „Medien- und Spielekonzeption M.A.“ an der Hochschule Harz. Im Interview spricht er über sein Programmier-Talent und wie er es im Studium einbringen kann.

Wieso hast du dich für diesen Master entschieden?

Mirko Skroch: „Ich fand es ehrlich gesagt nicht einfach, einen geeigneten Master-Studiengang zu finden. Im Bachelor habe ich einen Einblick in viele Themengebiete der Informatik gewonnen. Ich habe dann überlegt und festgestellt, dass mir die zwei Game-Projekte, die ich dort umgesetzt habe, am meisten Spaß gemacht haben. Durch meinen Kumpel Jannik Mewes, der auch an der Hochschule Harz studiert, bin ich auf Wernigerode aufmerksam geworden. Ich war dann vor Ort und unter anderem von der technischen Ausrüstung sehr angetan.“

In deinem ersten Semester hast du dann auch gleich mit deinen Kommilitonen ein Spiel umgesetzt – „nGlow“ nämlich. Wie gehst du beim Coden vor?

„Ich habe vorher noch nie mit der Game-Engine ‚Unity‘ gearbeitet. Deshalb war ich froh, dass ich bei meinem ersten Projekt hier einen erfahrenen Programmierer zur Seite hatte. Bei unserem Game ’nGlow‘ haben wir mit ‚Try and Error‘ viel ausprobiert. Jetzt, Ende des zweiten Semesters, ist aber schon viel Routine reingekommen. Im Bachelor war es so, dass wir ein Spiel mit Java und ohne Game-Engine programmiert haben, das andere mit ‚Unreal‘. Mit der für Unity typischen Programmiersprache C# hatte ich mich vorher auch noch nicht beschäftigt, sie ist aber sehr ähnlich zu Java.“

Wie kannst du dein Programmier-Talent in den Kursen einbringen?

„Ich bin hergekommen mit Interesse in Richtung Game-Design und mit Programmierkenntnissen. Das spielt natürlich super zusammen. Dabei ist Game-Design die Richtung, in die ich wirklich will und Programmierung das Mittel zur Umsetzung. Ich habe mir das Ziel gesetzt in den zwei Jahren so viele Spiele wie möglich herzustellen – und dementsprechend belege ich auch die Kurse. Mit Kommilitone Bastian Meyer habe ich im Kurs ‚Wissensvermittlung‘ beispielsweise Interessierten beigebracht, wie man mit kürzeren Skripten Sounds in Unity einbindet. Ich profitiere aber natürlich von meinem Bachelorstudium: Es wäre schwierig, wenn ich nicht programmieren könnte, für jedes Game-Team aber mindestens ein Programmierer benötigt wird. Bei ’nGlow‘ code ich gemeinsam mit Melanie Ramsch.“

Deshalb wird deine Masterarbeit vermutlich ebenfalls in die Games-Richtung gehen.

„Genau. Ich werde im praktischen Teil auch ein Spiel machen. Vielleicht entwickle ich eine Künstliche Intelligenz für Echtzeit-Strategien. Denn das ist genau wieder diese Kreuzung aus Programmierung und Game-Design.“

Kannst du dir die Games-Branche auch beruflich vorstellen?

„Definitiv. Im Master waren wir beispielsweise auf Exkursion in Berlin beim Game-Studio YAGER, außerdem waren Mitarbeiter von Ubisoft zum Workshop in Wernigerode. Wir bekommen immer wieder spannende Einblicke in die Branche. Das ist genau das, wo ich hin will.“

Hast du einen Tipp für jemanden, der mit dem Programmieren anfangen möchte?

„Das Programmieren ist echt cool, aber auch schwer zu lernen. Es hilft definitiv, wenn man das mit einer anderen Person zusammen macht und gemeinsam lernt. Für Unity gibt es viele YouTube-Kanäle mit echt guten Tutorials. Man kann aber auch Bücher gut nutzen, um erst einmal die Basics zu erfahren, etwa, was eine Klasse oder Variable ist.“

 


Dieser Artikel ist Teil der Rubrik „Mein Studium“. In dieser stellen Studierende ihren Studiengang mit Hilfe ihrer eigenen Interessen und ihrer damit verbundenen Kurswahl vor.

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