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Masken und Gesichter – Filmdreh an der Hochschule Harz

| Prof. Martin Kreyßig

Die Seminaridee beruht auf dem Buch »Faces – Eine Geschichte des Gesichts« des jüngst verstorbenen Kunsthistorikers Hans Belting. Die spannende, lehrreiche wie ungemein aktuelle Untersuchung brachte mich dazu, den Studierenden der Spezialisierung Digitaler Film im Masterstudiengang Medien- und Spielekonzeption M.A. vorzuschlagen, sich mit den Themen Gesicht und Maske auseinanderzusetzen.

Wir erstellten eine Übersicht, welche Rollen das Gesicht spielt, wie es in unterschiedlichen Medien erscheint und dort verhandelt wird:

Selbstbildnis, Portrait, Rolle, Maske, Totenmaske, Mimik, Ikone, Spiegel, Spiegelbild, das entfesselte Gesicht, Gesicht als Affektbild, Gesicht und Maske im Theater, Fotografie und Maske, Gesicht und Maske im Film, Staatsgesichter, Mediengesichter, SocialMedia Gesichter, Stars und Sternchen, Pop-Idole, Cyberfaces u.v.m.

Dabei interessiert uns im Medium Film besonders die Schaulust, das Verhältnis Zuschauer:innen und Leinwand, Staunen und Erkennen sowie Voyeurismus und Faszination. Aus diesen Überlegungen entstanden im Verlauf des Seminars die Herausforderung Gesichter in Bewegung zu inszenieren und dabei mit Kostüm, Maske, Props und Accessoires zu spielen.

Aufgezeichnet wurde im Format 4K teils mit der neuen Sony Alpha 7R V, teils mit dem iphone 12 (Shot on iPhone 12 Pro by Emmanuel Lubezki), aber ohne Ton. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Spezialisierung hatten sich darauf verständigt, die Aufnahmen mit Musik zu unterlegen. So werden sicher recht unterschiedliche Filme entstehen, deren Zusammenhalt die Gesichter und die Farben Blau/Rot bilden, auf die sich die Gruppe verständigt hat. Ich bin extrem gespannt, welche Filmwerke aus diesen Inszenierungen und filmischen Experimenten entstehen.

Bei den viertätigen Dreharbeiten im Studio der Hochschule Harz und in der Villa (hier arbeiten unter der Woche u.a. die Verwaltung und das Rektorat) wechselten alle Studierenden immer wieder die Rollen, schlüpften in Kostüme, machten als Regiesseurin klare Ansagen oder arbeiteten mit Licht, Dolly oder an der Kamera. Unterstützt und begleitet wurden wir von Henry Grund, der als Praktikant zu den Dreharbeiten sehr viel beitrug und nebenher wunderschöne Fotos schoß.

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