Nach Oben

MI meets Dr. Who

| Prof. Martin Kreyßig

Als Dr. Who 1963 in der gleichnamigen BBC Serie die Zeitmauer nach Vergangenheit und Zukunft durchbrach ahnte noch niemand, dass knapp 45 Jahre später gleiches schon fast möglich sein würde. Wenngleich nicht physisch, sondern rein virtuell reisten Ralf Schmidt (MI-Jg. 2000) und Holger Reckter in der roten Telefonzelle in verschiedene Jahrhunderte. Gesteuert und beobachtet von dem Timelord Leif Oppermann (MI-Jg. 1998) waren Anfang Februar in Köln u.a. diverse Aufgaben im Mittelalter zu lösen, um entlaufene Heinzelmännchen zu retten.

Worum geht es – die erweiterte Realität, auch wieder auf der Cebit letzte Woche Thema, ermöglicht es, unsere Umwelt durch virtuell existierende Informationen zu ergänzen. Auf consumer Endgeräten, wie z.B. dem iPhone, existieren schon eine Reihe von Programmen wie Junaio oder Wikitude, die uns helfen orts- und richtungsabhängige Informationen über das von der Kamera aufgenommene Bild zu legen. So fällt es leicht, ein fertiges Gebäude anstelle des ersten Baugerüstes zu sehen oder zu beobachten, wie Marvels Superhelden über dem Times Square fliegen.

Auch die Studierenden der Medieninformatik hatten letztes Semester u.a. eben genannte consumer Anwendungen mit Hilfe von unserem mobilen eye-tracking System, Videoaufnahmen und Interviews genauer analysiert und der Frage genähert – was funktioniert, was macht Sinn und wo muss noch etwas getan werden?

Gleiches mit zukünftiger Technik erforscht dies TimeWarp des Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik im Rahmen des IPCity Projektes. Alles etwas größer und umfassender als an der Hochschule werden zukünftige Anwendungsszenerien und Technologie der erweiterten Realität entworfen und prototypisch entwickelt. Im Fall TimeWarp – einem Spiel, in dem man durch die Zeit reist und Aufgaben in der real-virtuellen Welt am Kölner Rhein lösen muss, wurden dann im Januar und Februar umfassende empirische Untersuchungen mit uns Probanden durchgeführt. Ein erklärender Filmbeitrag findet sich als Bericht in der a href=“http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/959218/Time-Warp—Eine-virtuelle-Reise#/beitrag/video/959218/Time-Warp—Eine-virtuelle-Reise“ target=“_blank“>Mediathek des ZDF.

Vertrauen wir auf unseren Alumni Leif Oppermann, der Teil der Forschungsgruppe am Fraunhofer FIT ist, so sollten wir in zwei Jahren vielleicht selbst mit dem iPhone TimeWarp in Wernigerode spielen können.