Postproduktion
Film ohne Filmen
Was es heißt einen eigenen Film zu entwickeln, ein Drehbuch zu schreiben, den Dreh zu koodinieren und letzten Endes auch noch das gesamte Material zu schneiden, haben die Studenten bereits im Rahmen der Filmtechnik-Vorlesung im zweiten Semester des Studiums herausgefunden. Was aber, wenn man vorher keine Dreharbeiten durchführt? Wenn es kein Material aus der “echten” Welt gibt und trotzdem bewegtes Bild entstehen soll? Genau um dieses Thema dreht sich die Postproduktion-Vorlesung in Semester vier.
Es lebt!
After Effects als Software für die digitale Nachbearbeitung von Filmen hat sich mittlerweile als eines der bedeutendsten Programme in diesem Bereich durchsetzen können. Mit Hilfe sogenannter Keyframes lässt sich dem digitalen Bild Leben einhauchen. Quadrate, Kreis, Text und Bilder ändern fließend ihre Position, Größe und Drehung. Vorher starre Grafiken beginnen sich zu bewegen, zu rennen, zu springen oder zu fliegen. Was mit etwas Arbeit und der richtigen Idee dabei entstehen kann, zeigt sich in den Arbeiten der Viertsemester.
Von Dreiecken und Drachen
Die Ergebnisse sind vielfältig: Hier beginnt ein einzelnes Dreieck sich zu vervielfältigen und begleitet von treibenden Beats den Bildschirm mit einer Flut aus Farben und Formen zu füllen, dort reitet die Silhoutte des Hauptcharakters aus Django Unchained durch eine schemenhafte Wüste im Stil eines Saul-Bass-Intros, wieder woanders wird die Geschichte des Rotkäppchens mit Symbolsprache und komplett ohne Worte vermittelt. Musikvideos, Videospiel-Trailer und Karaokefilme erweitern die Liste zusätzlich und zeigen die Bandbreite der Ideen, die sich in meist maximal drei animierten Minuten umsetzen lassen.